Worum geht es?
Lippstadt steht vor einer großen Chance: Der Stadtrat hat am 24. Februar 2025 mit breiter Mehrheit beschlossen, das Stadtmuseum zu erweitern und gleichzeitig den Marktplatz aufzuwerten – nicht zu überbauen!
Doch gezielte Falschinformationen verunsichern die Öffentlichkeit. Diese Seite liefert die Fakten zur Museumserweiterung und zur Neugestaltung des Marktplatzes – transparent, sachlich und belegbar.
Die Fakten auf einen Blick
Warum das Museum erweitert werden muss
Ausstellungskonzept mit Zukunft
Die Museumsleiterin Dr. Christine Schönebeck hat ein fundiertes Konzept vorgelegt:
Der Marktplatz bleibt und wird besser
Fakten statt Fake News
Die Behauptung der Initiative „Freier Marktplatz“, der Markt verschwinde hinter einem „grauen Riegelbau“, ist falsch.
Warum Leerstände keine Alternative sind
Unterschrieben aber falsch informiert?
Viele Menschen haben sich unter falschen Voraussetzungen der Initiative „Freier Marktplatz“ angeschlossen. Widerrufe jetzt deine Unterschrift, wenn du erkennst, dass dir nicht alle Fakten bekannt waren.
Der Marktplatz bleibt weiterhin zentraler Veranstaltungsort.
zu schnell bei der Initiative „Freier Markt“ unterschrieben?
jetzt deine Unterschrift widerrufen!
Es ist nie zu spät…
…gemeinsam sind wir stark!
Diese Gruppierungen und Personen unterstützen die Museumserweiterung und Marktplatzaufwertung:
SPD Fraktion
Bürgermeisterkandidat
Alexander Tschense (parteilos)
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
mit Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Körner
FDP / CDL mit
Bürgermeisterkandidat Dr.
Torben Terwey
Fraktion Die Linke
Verein der Freunde und Förderer
des Stadtmuseum Lippstadt e. V.
Heimatbund Lippstadt e. V.
Kulturrat Lippstadt
#prostadtmuseumlippstadt
Aktuelle Termine und weiteres
Impulsvortrag von Wolfgang Streblow
Ein Stadtmuseum für Lippstadt!?
2011 wurde der Fachdienst Kultur innerhalb der Stadtverwaltung eingerichtet. Damit wurde zum ersten Mal seit dem 2. Weltkrieg ein Arbeitsplatz alleine für „Kultur“ bereitgestellt. Ich habe in diesem Amt dann den Prozess einer Kulturentwicklungsplanung eingeleitet.
Wir wurden Teil eines Pilotplanungsprozesses des LWL Münster.
Für das Museum am Marktplatz fand ich ein Gutachten zur Bausubstanz des „Palais Rose“vor. Dem Gebäude wurde eine langfristige Stabilität bei seit Jahrzehnten unterlassener Instandhaltung attestiert. Eine erste Analyse darüber hinaus war erschütternd. Weder Politik noch Verwaltung hat sich seit ca. 1960 nicht mehr um das repräsentative Gebäude an zentraler Stelle in der Stadt gekümmert.
Es folgte der Auftrag, das Bau-Gutachten als Grundlage für ein Renovierungs-Konzept zu nutzen und Fördermittel aufzuzeigen.
Ein Blick in die Geschichte der Stadt zeigt, dass es in der knapp 850jährigen Geschichte der Stadt noch NIE ein Stadtmuseum gab. Das Palais Rose war ursprünglich Kreisheimatmuseum, wurde um 1960 gerade noch vor dem Abriss bewahrt und - aus heutiger Sicht- wenig professionell gerettetund nicht weiterentwickelt. Mit seinen Stuckdecken ist das Palais Rose von überregionaler Bedeutung und Zeugnis für das aufsteigende Bürgertum ab 1750.
Um Fördermittel zu erhalten, benötigt man eine Museumsleitung, die wissenschaftliche Erfassung der Objekte (am Start 300, heute ca. 25.000 Objekte) um ein Sammlungskonzept und auf dieser Grundlage ein Museumskonzept zu verabschieden. Nichts von dem existierte. Es dauerte alleine viele Jahre, bis eineMuseumsleitung eingestellt werden durfte.Frau Dr. Schönebeck hat alle diese Herausforderungen angenommen und in Absprachen und Verbindungen zu LWL und weiteren Unterstützern in Konzepten, Expertisen, Sammlungserfassung, Sonderausstellungen und Formulierung diverser Förderanträge Grundlagen geschaffen, die über die lokalen Aufgaben deutlich hinausgehen und heute ein tragfähiges Fundament bilden.
In Kenntnis der Objekte entstand durch sie ein Museums- und Sammlungskonzept, daspolitisch verabschiedet wurde. Von Anfang an wurde dargestellt, dass das vorhandene Gebäude ein überregional außergewöhnliches Objekt ist, das die Stadtgeschichte von ca. 1750 bis 1900 abbildet. Es ist aber nicht als eigentliches „Stadtmuseum“ zu nutzen, um die Geschichte der Stadt von der Ackerbürgerstadt bis zum weltweit agierenden Wirtschaftsstandort zu zeigen. Deshalb wurde empfohlen und verabschiedet, das vorhandene Gebäude zu renovieren und ein Stadtmuseum anzugliedern.
Der wichtigste Ort in einer Museumsplanung ist das Depot. Hier werden alle Objekte professionell gelagert, um sie gezielt in Ausstellungen im Museum zu zeigen. Das Depot ist das eigentliche „Schatzkästchen“ der Stadt, unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben und ist damit weit mehr als ein Lagerhaus.
In ein Depot dürfen nur Objekte eingebracht werden, die wissenschaftlich erfasst und dokumentiert sowie 100% frei von Schädlingensind. Man soll sich bitte also nicht vorstellen, dass die Objekte „eben mal“ verladen und transportiert werden dürfen.
Erst durch die Umlagerung aller Objekte in ein Depot gelingt es, das vorhandene Gebäude zu restaurieren.
Die Diskussion um die Schaffung des Museums und eines Depots war in einigen Fraktionen oft geprägt vom Unwillen, sich Fachwissen zu eigen zu machen und Empfehlungen des Landschaftsverbandes, des Städtetages NRW, Museums- und Stadtentwicklungsplanern sowie Fachfirmen zu respektieren, was teilweise zu unwürdigen Diskussionen führte. Es ist auch nicht hilfreich, wenn mangels Sachargumenten auf unsachliche Kritik an Personen abgestellt wird.
Beispielsweise wurde im Kulturausschuss und Stadtentwicklungsausschuss in einem Fachvortrag die allgemeine Rolle von Museen in der Gesellschaft umrissen. Museen sind lebendige und kreative Orte für kultur-gesellschaftliche Diskurse, Dialoge und Kommunikation und eine aktive Geschichtsdarbietung. Für Lippstadt wurde die überregional ausstrahlende Sammlung mit hervorragenden Exponaten und einer überdurchschnittlichen Anzahl an Veröffentlichungen auf der Plattform Museum digital attestiert.
Die Behauptung, wir hätten nichts vorzuweisen, ist Unsinn.
Das Gebäude selbst sei als Exponat zu betrachten. Auch das eigene Depot habe Lippstadt anderen Gemeinden und Städten voraus. Die ideale Innenstadtlage des Museums sei darüber hinaus besonders hervorzuheben. Lippstadt sollte sich immer wieder klar machen, dass sie die älteste Planstadt ist.
Für die weitere Planung wurde empfohlen, einen innovativen Neubau mit profilstiftenden Merkmalen zu schaffen, um damit einen urbanen Raum zu schaffen, der die Funktion eines verbindendenden lokalen, regionalen und überregionalen wahrnehmbaren Kulturortes als Begegnungsort bereitstellt.
Stadtplanerisch wird zukünftig, so die Fachleute, ein Mix aus Wohnen, Arbeiten, Lernen, Wirtschaften und Erlebnisräumen die Innenstädte wiederbeleben. In Zukunft müssen Innenstädte wieder Orte der Begegnung und des Austauschs sein. Zu einem guten Mix, der diesen Austausch ermöglicht, gehören auch Bildungs- und Kultureinrichtungen wie Museen, Theater- und Konzerthäuser, Bibliotheken, Kultur- und Kunstvereine oder Musikschulen.Kunst und Kultur können nebenanderen Erfolgsfaktoren eine Rolle im Transformationsprozess der Innenstädte spielen. Museen gehören an die zentrale Stelle der Stadt, weil sie eine identitätsstiftende Aufgabe erfüllen.
Kulturelle Orte und Einrichtungen bieten Räume für die Begegnung, für das Miteinander und für den Diskurs der Stadtgesellschaft. Kultur kann dazu beitragen, Stadtraum zu gestalten,Leerstand zu reduzieren und Teilhabe zu verbessern.
Quelle: für den Absatz „Stadtplanung“: Städtetag NRW: Kultur und Stadtentwicklung
Als Antwort auf die Fachvorträge wurde von einigen Fraktionen festgestellt, man wolle trotzdem Parkplätze und Karussells, dem sich im Kern auch die städtische Tochter KWL anschließt, was meiner Meinung nach dringende Fragen in Sachen Ziele und Aufgaben von Stadtmarketing aufwirft.Stadtmarketing muss deutlich mehr als eine Bereitstellung verkaufsfördernder Events leisten. Das alleinige Pushen von Konsumverhalten und damit einhergehender unnötiger Ressourcenverschwendung können und sollten wir uns nicht mehr leisten. Die Zukunft gehört den schöpferischen Menschen und nicht den Konsumenten.
Moderne Museen, wir haben das gerade im Hanse-Museum aufs Feinste erleben können, sind faszinierende Bildungsorte. Sie sind so konzipiert, dass in einer Ausstellung Wissen für Grundschulkinder bis zu Forschenden interaktiv angeboten wird. Zusammenhänge werden erklärt, die Ausstellungskonzeption schafft einen Spannungsboden von Anfang bis Ende der Ausstellung.
Das Lippstädter Museum wird sich in drei Bereichen präsentieren: mit einem permanenten Bereich, einem semipermanenten Bereich und der Sonderausstellung. Die Geschichte der Stadt als Planstadt, Festungsstadt, Ackerbürgerstadt und Wirtschaftsstandort durchzieht das Ausstellungskonzept.
Umstritten ist beispielsweise der Umgang mit einem zehn Meter langen in der Lippe versunkenen Schiff, das laut Expertise von eingeschalteten Archäologen nach der Untersuchung einer Holzprobe rund 1000 Jahre alt sein soll.
Der Fund wird als „Brettersammlung“ abgewertet, wobei der Transfer eines Objektes in Bezug auf seine „Ausstrahlung“ von den so Argumentierenden nicht geleistet wird und dies schlicht als naiver Dilettantismus bezeichnet werden muss. Vielleicht ist es der Tasche geschuldet, dass es in Lippstadt noch nie ein Museum gab, ein entsprechender Lernprozess nicht stattgefunden hat und Museen als Orte zum Angucken von verstaubten Objekten verstanden werden.
Der Transfer vom Objekt zu seiner Geschichte ist ein „Schlüssel“ im Ausstellungskonzept jedes Museums.
Wenn man beispielsweise ein Gruppenfoto gezeigt bekommt, ohne zu benennen, wer und warum die Personen fotografiert wurden, ist es wertlos. Über die Beschreibung des Fotos hinaus kann und wird das Foto im Museum Ausgangspunkt für weiterführendeBetrachtung sein.
Am Beispiel des Bootes geht es also über die Betrachtung des Gegenstandes hinaus,möglicherweise in Sonderausstellungen allgemeiner um das Transportwesen, welche Waren transportiert wurden, über die Lebenswelt unserer Vorfahren, die Geschichte des regionalen Warentransportes in den letzten 1000 Jahren bis zum Lippstädter Hafen, vergleichende Schiffsbaukunst usw. usw.
Sicher ist ein Objekt von überregionaler Bedeutung immer ein Publikumsmagnet.
Zusammengefasst ist ein Museum heute also ein lebendiger Ort des Lernens, des Entdeckens, des Bewahrens und des Austausches. Es lädt zur Reflexion ein und verbindet Menschen mit unterschiedlicher Herkunft. Es ist der Ort, wo das eigene Selbstverständnis sichtbar wird und die Lippstädter wie Touristen einen Anlaufpunkt haben, um umfassend über Lippstadt in Geschichte, Gegenwart und Zukunft informiert zu werden.
Rational ist da nicht zu erklären, warum stattdessen ein Parkplatz präferiert wird. Genauso befremdlich ist, dass ein Ort, der die eigene Identität sichtbar werden lässt, so klein und billig wie möglich realisiert werden soll. Ich empfehle, eine wissenschaftliche Arbeit mit dem Thema „Vom Selbstbewusstsein der Lippstädter“ in Auftrag zu geben. Haben die vielen Familien und Unternehmen, die Lippstadt groß gemacht haben, kein Interesse, dass ihr Engagement gewürdigt wird? Verstehe ich nicht…
Im Verlauf der für Lippstadt ungewöhnlich kontrovers geführten politischen Beratung wurde mehrheitlich beschlossen, sich dem Bau eines Stadtmuseums über einen Architektenwettbewerb zu nähern. Zur Vorbereitung des Wettbewerbs wurde eineAgentur beauftragt, die Ausschreibung vorzubereiten, indem die Wünsche aller „Betroffenen“ angehört und in einem machbaren Konzept beschrieben werden.Deshalb wurden u.a. die Wünsche der Marktbeschicker, der Stadtplaner, der Karusselbetreiber angehört und ein Konzept entwickelt, das allen Wünschen so weit wie möglich entgegenkommt, selbstverständlich mit Kompromissen.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist es zu wissen, dass nicht nur der Marktplatz, sondern auch die Rathausstraße und der Bereich um die Marienkirche überplant werden und so Flächen geschaffen werden, die als wertiger Ersatz für Markt und Schausteller dienen.
Die Fraktionen, die sich für ein Stadtmuseum aussprechen, haben in vielen Gesprächen versucht, eine Lösung zu finden, die vom Rat der Stadt Lippstadt mit größtmöglicher Mehrheit verabschiedet werden kann. Das ist nicht gelungen. Die CDU hat noch vor der entscheidenden Ratssitzung bekannt gemacht, dass sie sich der demokratischen Mehrheit nicht beugen wird, sondern ein Bürgerbehren anstoßen wollen.
Der Architekt Passgang hat, um die Diskussion zu versachlichen, erfolglos aufgezeigt, welche Flächen voraussichtlichbei einem Museumsbau überplant werden.
In der entsprechenden Ratssitzung ist dann dennoch nach heftigsten Diskussionen mit knapper Mehrheit der Architektenwettbewerb auf den Weg gebracht worden.
Problematisch ist darüberhinaus, das Bürgermeister Moritz offen gegen den Museumsbau spricht, was natürlich direkten Einfluss auf das Engagement der Verwaltung hat. Er vermischt nach meiner Wahrnehmung amtliches und privates, in dem er zum Beispiel am Stand des Bürgerbegehrens auftritt, angeblich sogar mit dem Dienstwagen kommt und dann behauptet, er sei privat da.
Nach meiner Kenntnis sind in Demokratien Bürgermeister und Stadtverwaltung ausführendes Organ von Ratsbeschlüssen, was im Rahmen der Beratungen um das Museum verwischt wird.
Ein strittiger Punkt war dabei auch die Bürgerbeteiligung. Die Bürger einzubeziehen, ohne dass klar ist, was wie und wo gebaut wird, was es kostet und welche Fördermittel zu erwarten sind, hilft dem Prozess in keinster Weise und ist höchstens ein Spielplatz für Spekulationen. Wie in jedem öffentlichen Verfahren gibt es selbstverständlich an der richtigen Stelle eine Bürgerbeteiligung.
Nach dem Ratsbeschluss begann die „unterlegende“ Fraktion der CDU, ein Bürgerbegehren zu einem Zeitpunkt zu initiieren, in dem überprüfbare Fakten nicht vorliegen.Festzustellen ist, dass die im Begehren angeführten Argumente auf dem Spielplatz für Spekulationen stattfinden und im Kern nicht der Wahrheit entsprechen. Verschwiegen wird auch, dass es im Hintergrund Spendenbereitschaft im siebenstelligen Bereich gibt.
https://www.freier-marktplatz.de/.
Es ist Unsinn, dass mit dem Bau des Museums ein Altstadtlauf oder eine Oldtimerausfahrt nicht organisiert werden könnten oder der Wunsch von Erhalt von Parkplätzen mit einer Erinnerung an die Verleihung der Stadtbürgerrechte an die deutsche und britische Garnison1973 oder „Spiele ohne Grenzen“ von 1974 begründet wird.
Befremdlich ist auch, dass die Befürworter für einen freien Marktplatz angeblich gezielt in Seniorenheimen und Pflegeeinrichtungen auf Stimmenfang gehen und darüber hinaus, durch eine hohe Zahl von Aufnahmeanträgen für den Förderverein des Museums, scheinbar versuchen, diesen zum Schweigen zu bringen, was nach meiner Meinung Herrn Blöming hoffentlich irgendwann bedauern wird.
Bleibt zusätzlich zu erinnern, dass der Marktplatz früher vollständig bebaut war und heute eine autogerechte Stadt bundesweit Geschichte ist.
Ein entsprechender Faktencheck gegen das Bürgerbegehren ist unter
ProStadtmuseumveröffentlicht.
Ich hoffe, es ist im Impulsvortrag gelungen darzustellen, dass es um mehr geht, als den einfachen Bau eines Museumsgebäudes.
Zur Disposition steht das Selbstbewusstsein einer ganzen Stadt.
Mit dem Museum entsteht in unserer Mitte und also im Herzen der Ort an dem wir den Stolz auf unsere Stadt bekunden: „Schaut her, das sind WIR!“. Und das muss es uns auch etwas Wert sein!
Zu Wünschen ist, dass das Stadtmuseum in diesem Sinne Ort für unsere Erinnerungen und Zukunftspläne, an dem Geschichte, und Geschichten unserer Stadt bewahrt, erzählt und erlebbar gemacht werden.
Das Stadtmuseum wird wesentlich nach innen zur Identitätsbildung in unserer Stadt beitragen und nach außen Touristen von unserer Stadt berichten. In Arnsberg waren es übrigens im vergangen Jahr über 50.000 Besucher, und viele sind vermutlich auch noch in die Stadt gegangen…
Wolfgang Streblow
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